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Eingebrannte Erdäpfel…. oder weshalb „einbrennte Hund“ völlig tierfreundlich und überhaupt das ideale Karfreitags- oder auch #tierfreitags-Essen sind

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Österreichische Küche "Einbrennte Hund" oder auch: Eingebrannte Erdäpfel
„Einbrennte Hund“. Hat meine Oma früher ab und zu gekocht, hat mir meine Mutter erzählt. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Der Boykott diverser Familienmitglieder ist angeblich schuld, dass in späteren Jahren (also in meiner Kindheit) an diesem Tag etwas anderes, fleischfreies, auf dem Speiseplan stand.

„Einbrennte Hund“ waren ein typisches „Arme-Leute-Essen“, denn viel braucht es nicht dazu. Nicht einmal Hunde ;-)
Und weil man nicht viel dazu braucht, sie völlig hunde- und auch ansonsten tierfrei sind, gab es die „einbrennten Hund“ bei meiner Oma – lang, lang ist’s her – immer am Karfreitag. Ihr wisst schon, in der katholischen Kirche ist der Karfreitag ein strenger Fasttag und sowieso auch fleischlos. Ob wohl daher der Name „Einbrennte Hund“ kommt? Sozusagen als kleine Revolution gegen die strengen Fastengesetze? ;-) Wer weiß es schon! Anscheinend keiner, denn weder Mutter, Oma oder Tante Gugl können darüber Auskunft geben. Die „einbrennten Hund“ haben eben schon immer „einbrennte Hund“ geheißen. Basta!

Also keine Sorge, mein Hund ist sicher und sehr glücklich. Naja, heute vielleicht etwas weniger. Immerhin laufen die Ratschenkinder schon seit heute morgen von der und zur Kirche durch den Ort und ratschen, anstatt der Glocken, denn die schweigen heute.
Und die mag sie nicht. Nein, nicht die Kirche! Dazu kenn ich die Einstellung meines Hundes nicht, aber die zu den Ratschenkindern, die kenn ich. Die mag sie einfach nicht. Weil, die machen Lärm und das geht so gar nicht! Meint zumindest mein Hund.

Zum Glück heult sie nicht mit den Ratschen mit. Das wäre heute nämlich ganz schön oft. Ihr fragt euch jetzt vielleicht, weshalb mein Hund mitheulen sollte, oder?
Das ist so: seit einem Jahr heult mein Hund für exakt eine Minute um Punkt 12 Uhr am Samstag zu Mittag. Komisch, denkt ihr euch, gell? Nein, mein Hund hat keine Armbanduhr, denn die könnte sie auch gar nicht lesen. Und ich gebe ihr auch auf keinen Fall das Kommando zum Heulen. Außerdem, dann wäre sie nicht so pünktlich. Weil, ich würde jedes zweite Mal darauf vergessen.
Die Sirenenprobe ist es! Die findet nämlich JEDEN Samstag um Punkt 12 Uhr statt. Und seit wir hier hergezogen sind, heult auch mein Hund mit. Immer! Keine Ausnahmen! Hier sind wir korrekt. Sogar das leisere Ausklingen des Sirenentons kriegt sie hin. Und sobald der Ton zur Gänze verstummt ist, verstummt auch mein Hund. Na ja, zumindest bis zum nächsten Bellmanöver, weil wieder jemand zu nahe an den Gartenzaun gekommen ist.

Einbrennte Hund oder auch eingebrannte Erdäpfel - Einfache und günstige Küche aus Österreich

Rezept „Einbrennte Hund“ – Eingebrannte Erdäpfel

1 kg speckige Erdäpfel
1 große Zwiebel
ca. ½ Glas Essiggurkerl (Glas Abtropfgewicht 370 g)
5 EL Sonnenblumenöl
5 EL glattes Mehl
1 l Gemüsesuppe
4 große Lorbeerblätter, wenn möglich frisch
3 Wacholderbeeren, leicht zerdrückt
Salz, Pfeffer, ein Spritzer Essig (Apfelessig eignet sich sehr gut)

1. Erdäpfel in reichlich Wasser kochen, schälen und in Scheiben schneiden. Auch die Essiggurkerl  in Scheiben schneiden und die Zwiebel schälen und danach fein würfeln.

2. Öl erhitzen und die Zwiebelwürfel, Lorbeerblätter und angedrückten Wacholderbeeren bei mittlerer Hitze darin andünsten ohne Farbe nehmen zu lassen.
Danach mit dem Mehl bestauben und ebenfalls kurz mitrösten lassen. Nicht zu stark rösten, denn es soll eine helle Einbrenn werden.

3. Danach gleich mit der Suppe aufgießen, gut durchrühren und einmal aufkochen. Für ca. 5 Minuten weiterköcheln lassen, danach die Erdäpfel- und Gurkerlscheiben zugeben und ein wenig einkochen lassen.

4. Vor dem Servieren noch mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Essig abschmecken.

Einfache und günstige Küche aus Österreich - Erdäpfel für einbrannte Hund oder auch eingebrannte Erdäpfel

Klassische österreichische Küche: einbrennte Hund oder auch eingebrannte Erdäpfel

xoxo

 

 

 

P.S.: wenn ihr mehr über den Tierfreitag wissen möchtet, dann könnt ihr euch hier, bei Frau Seiser, informieren.

Zur Sammelstelle für alle vergangenen und zukünftigen Beiträge geht es hier entlang:

tierfreitag

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