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Das Waldviertel-Fieber ist ausgebrochen…, oder man nehme Waldviertler Karpfen, Bier, Mohn, Erdäpfel und mache daraus Waldviertler Fish & Chips mit Mohnsalz

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Fish & Chips im Waldviertel mal anders: mit Karpfen & Mohn

Ich bin „waldviertelfiziert“! Und es wird immer schlimmer. Denn ist man einmal mit dem Waldviertelfieber angesteckt, dann gibt es keine Heilung mehr. Aber ihr wollt dann auch nicht mehr geheilt werden, glaubt es mir!

Als Stadtkind, welches ich mal war, hatte ich das Glück, Verwandte hier auf dem Land zu haben. Und so konnte ich viele meiner Ferien hier in der Natur zusammen mit meinen Waldviertler Cousinen und Cousins verbringen.
Wer braucht schon Hawaii, wenn man Hasen, Hendl, Wald, Wiese und allem voran reichlich frische Luft hier im Waldviertel haben kann? Hier war ich glücklich und hier bin ich immer wieder gerne hergekommen.
Und worauf habe ich mich wohl als erstes gefreut, wenn ich damals als Kind in Wien in den Zug gesetzt wurde um danach von meinen Verwandten im Waldviertel vom Bahnhof abgeholt zu werden?! Ganz klar: es hat mal wieder was mit Essen zu tun!
Meine Großtante (die Frau des Bruders meiner Oma mütterlicherseits) wusste nämlich ganz genau was mir schmeckt und was mein Lieblingsessen hier im Waldviertel ist. Gummiknödel (Waldviertler Erdäpfelknödel) mit Hasenbraten! Und den hat es JEDES mal gegeben, nachdem ich angekommen war. Aber da gibt es auch noch so viele andere kulinarische Erinnerungen ans Waldviertel meiner Kindheit: die weltbeste (und damals für mich erste) Forelle mit frischem Pflückspinat, Erpfelschöberl (ihr wisst nicht was das ist? macht nichts, die Auflösung folgt demnächst),  Mohnzelten (frisch und „saftig“, nicht dieses staubtrockene Zeug) und, und, und…

Und inzwischen muss ich nicht mehr auf die Ferien warten – wenn ich die bloß wieder hätte – um ins Waldviertel zu kommen, sondern ich wohne ja nun das ganze Jahr über hier! Und es gibt noch immer keinen einzigen Tag, an dem ich mich nicht freue, hier zu sein.

In meiner Küche geht es die meiste Zeit sehr regional zu, immerhin bietet einem das Waldviertel so gut wie alles was das Herz begehrt. Die Reichhaltigkeit dieser Region regt zu Experimenten genauso an wie auch den Klassikern der hiesigen Küche genügend Raum zu geben. Sehr gerne kombiniere ich die Küche anderer Länder mit den regionalen Zutaten. So haben erst kürzlich die ersten „Waldviertler Fish & Chips“ das Licht der Welt erblickt.

Welche Zutaten verbindet man wohl auf den ersten Gedanken mit dem Waldviertel? Ganz klar: Mohn! Erdäpfel! (das war jetzt noch sehr einfach) Und natürlich auch noch Karpfen & Bier.
In diesem Rezept haben sich somit die bekanntesten Zutaten des Waldviertels vereint ;-) und geschmeckt hat es natürlich auch noch!

Waldviertler Fish & Chips mit Mohnsalz aus Waldviertler Graumohn und Fleur de sel

Waldviertler Fish & Chips mit Mohnsalz - die Zutaten

Waldviertler Fish & Chips mit Mohnsalz

{Zutaten für 4 Portionen}

1 Karpfenfilet, geschröpft
250 ml Waldviertler Bier (oder auch anderes)
200 g Mehl
2 Eier
Muskatnuss gerieben
Salz & Pfeffer
etwas Mehl extra
ca. 1 l Pflanzenöl zum Frittieren

2 EL Waldviertler Graumohn (ganz)
1 EL Fleur de Sel

500 g große Erdäpfel, festkochend

1. Für das Mohnsalz einen großen Mörser zur Hand nehmen und den Graumohn solange mörsern bis alle Kapseln aufgeschlossen sind. Danach noch das Fleur de Sel zugeben und nochmals kurz durchmörsern bis alles gut vermischt ist. Das Salz soll aber nicht allzu fein werden.

2. Das Karpfenfilet in ca. 2 cm breite Stücke schneiden, wo es geht, die Haut wegschneiden. Ein bisschen Haut an den Stücken ist aber nicht weiter schlimm.
Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft würzen.

3. Für den Bierteig Mehl, Bier und Eier zu einem glatten Teig rühren. Mit Salz, Pfeffer und etwas geriebener Muskatnuss abschmecken.

4. Für die Chips die Erdäpfel schälen und in ca. 1×1 cm dicke Stifte schneiden.

5. Nun das Öl in einem großen Topf erhitzen (wer ein Thermometer hat: auf ca. 170°C; ansonsten mit einem Brotwürfel austesten: wenn es gleich zu brutzeln beginnt, ist das Fett auch heiß genug). Auf jeden Fall sollte der Topf mindestens 5 cm hoch mit Öl befüllt sein. Parallel den Backofen auf 110°C vorheizen, ein Blech mit 2 Lagen Küchenrolle auslegen und bereit stellen.

6. Die Erdäpfelstifte werden zuerst für ca. 3 bis 4 Minuten vorfrittiert. Immer nur in kleinen Mengen frittieren, da sonst die Öltemperatur zu stark sinkt und die Erdäpfel sich mit Fett vollsaugen. Mit einer Schaumkelle aus dem Öl herausholen und auf das bereitgestellte Blech verteilen. Im Backofen warm halten.

7. Nun wieder zu den Karpfenstücken. Diese einmal im Mehl wenden, gut abstauben, durch den Bierteig ziehen und ebenfalls portionsweise im heißen Fett auf jeder Seite ca. 2-3 Minuten goldgelb backen.  Abtropfen lassen und auch im Backrohr warm stellen.

8. Vor dem Servieren werden die Erdäpfelstifte ein zweites mal portionsweise frittiert bis auch sie goldbraun sind. Unbedingt daneben stehen bleiben, damit sie nicht zu dunkel werden.
Sobald sie fertig sind aus dem Fett herausholen, nochmal auf Küchenpapier entfetten und in einer Schüssel mit dem Mohnsalz (Salzmenge nach eigenem Geschmack) vermischen.
Die Karpfenstücke im Bierteig, zusammen mit den fertigen Erdäpfelstiften, einer geviertelten Zitrone und mit dem restlichen Mohnsalz anrichten und heiß servieren. Guten Appetit!

Waldviertler Graumohn

Waldviertler Fish & Chips - der Bierteig für den Waldviertler Bio-Karpfen

xoxo

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